Die Menschen in Bangladesch

Inhaltsverzeichnis

Demografie

 

Bangladesch, ein Land in Südasien, zeichnet sich durch seine hohe Bevölkerungsdichte aus und gehört zu den am dichtest besiedelten Staaten der Welt. Im Jahr 2022 verzeichnete das Land über 171 Millionen Einwohner und rangiert damit auf dem achten Platz unter den bevölkerungsreichsten Ländern.

 

Die durchschnittliche Bevölkerungsdichte ist beeindruckend hoch und beträgt 1.084,2 Menschen pro Quadratkilometer. Fast überall im Land liegt die Bevölkerungsdichte bei über 500 Einwohnern pro Quadratkilometer.

 

Besonders dicht besiedelt sind Regionen wie Narsingdi und Narayanganj, wo mehr als 2.000 Menschen pro Quadratkilometer leben. Die Hauptstadt Dhaka weist mit über 7.000 Einwohnern pro Quadratkilometer eine der höchsten Bevölkerungsdichten weltweit auf.

 

Die Vereinten Nationen prognostizieren, dass die Bevölkerung Bangladeschs bis 2050 auf über 200 Millionen Menschen anwachsen wird. Dieses rapide Bevölkerungswachstum stellt eine erhebliche Herausforderung für das Land dar.

Die fünf größten Städte Bangladeschs im Jahr 2022 sind:

 

  1. Dhaka: 10.295.407 Einwohner

  2. Chittagong: 3.230.262 Einwohner

  3. Gazipur: 2.677.404 Einwohner

  4. Narayanganj: 967.887 Einwohner

  5. Khulna: 719.465 Einwohner

Die Geburtenrate pro Frau betrug im Jahr 2020 statistisch 2,0 Kinder. Dies markiert eine deutliche Reduzierung im Vergleich zu den 1970er Jahren, als sie noch bei 7,0 Kindern pro Frau lag.

 

Der Altersmedian der Bevölkerung betrug 2020 25,9 Jahre, wobei 27,0 Prozent der Bevölkerung unter 15 Jahre alt sind, während der Anteil der über 64-Jährigen bei 5,6 Prozent liegt.

 

Die Kindersterblichkeit ist seit den 1960er Jahren drastisch gesunken, von 26 Prozent auf unter 4 Prozent in den 2010er Jahren. Im Jahr 2023 lag die Kindersterblichkeit bei 24 Fällen pro 1.000 Geburten und wird voraussichtlich bis 2040 weiter abnehmen.

 

Die durchschnittliche Lebenserwartung in Bangladesch hat sich in den letzten Jahrzehnten erheblich verbessert. In den 1950er Jahren lag sie bei lediglich 40,7 Jahren, stieg jedoch bis 2015 auf durchschnittlich 71,2 Jahre an. Im Jahr 2022 betrug die durchschnittliche Lebenserwartung bei der Geburt etwa 73,7 Jahre.

 

Frauen haben im Durchschnitt eine Lebenserwartung von etwa 76 Jahren, während Männer rund 71,5 Jahre erreichen können.

Ethnische Gruppen

 

Bangladesch ist ein Land, das eine beeindruckende ethnische Vielfalt aufweist, und obwohl die Mehrheit der Bevölkerung bengalisch ist, gibt es eine Anzahl ethnischer Minderheiten im Land.

Bengalen

 

Die bengalische Bevölkerung bildet die überwältigende Mehrheit in Bangladesch, und etwa 98 Prozent der Einwohner des Landes sind ethnische Bengalen. Diese ethnische Gruppe prägt die Kultur, die Sprache und die Identität des Landes maßgeblich.

 

Bihari

 

Eine bedeutende ethnische Minderheit in Bangladesch sind die Bihari, die hauptsächlich Urdu sprechen. Diese Gemeinschaft hat eine komplexe Geschichte und ist das Ergebnis der Migration von Menschen aus der Region Bihar in Indien und anderen Gebieten in der Vergangenheit.

 

Indigene Völker

 

In den Chittagong Hill Tracts im Südosten und in einigen Teilen des Nordens des Landes gibt es indigene Völker mit eigenen Kulturen und Sprachen. Zu diesen Gruppen gehören unter anderem die Khasi, deren Sprache Mon-Khmer ist, und die Garo, die eine tibetobirmanische Sprache sprechen.

 

Die Trennung dieser indigenen Volksgruppen von ihren Stammesgemeinschaften im benachbarten indischen Bundesstaat Meghalaya erfolgte im Jahr 1972 aufgrund von Grenzziehungen. Dies führte zu spezifischen Herausforderungen und Fragen im Zusammenhang mit den Rechten und der Integration dieser Gemeinschaften in die Nation Bangladesch.

Die ethnische Vielfalt Bangladeschs trägt zur reichen kulturellen Landschaft des Landes bei und spiegelt die Geschichte der Migration, des Handels und des kulturellen Austauschs in der Region wider. Trotzdem sind ethnische Spannungen und Herausforderungen im Zusammenhang mit der Anerkennung und den Rechten dieser Minderheitengruppen in der Vergangenheit aufgetreten und bleiben ein Thema von sozialer Bedeutung.

Sprache

 

Die sprachliche Landschaft in Bangladesch ist äußerst vielfältig und spiegelt die kulturelle Diversität des Landes wider.

 

Die Mehrheit der Bevölkerung in Bangladesch spricht Bengalisch, das zu den indoarischen Sprachen gehört. Tatsächlich nutzen beeindruckende 98 Prozent der Einwohner Bengalisch als ihre Muttersprache. Diese Sprache hat den Status der Amtssprache des Landes inne und ist in allen Lebensbereichen präsent.

 

Englisch hingegen ist vor allem unter der Mittel- und Oberschicht weit verbreitet. Es dient nicht nur als Bildungssprache in Schulen und Universitäten, sondern auch als Verwaltungs- und Geschäftssprache. Obwohl Englisch in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens genutzt wird, hat es keinen offiziellen Status als Amtssprache.

 

Die sprachliche Vielfalt Bangladeschs zeigt sich in der Existenz von insgesamt 39 verschiedenen Sprachen und Idiomen im Land. Dies unterstreicht die ethnische und kulturelle Vielfalt, die die Nation auszeichnet.

 

Zu den sprachlichen Minderheiten in Bangladesch gehören die Bihari, die hauptsächlich Urdu sprechen. In den Regionen der Chittagong Hill Tracts im Südosten und im Norden des Landes gibt es zwei weitere Minderheitensprachen: Khasi, eine Mon-Khmer-Sprache, und Garo, eine tibetobirmanische Sprache.

Die Trennung dieser beiden Volksgruppen von ihren Stammesgemeinschaften in Meghalaya, Indien, erfolgte im Jahr 1972 aufgrund von Grenzziehungen. Dies führte zu einer weiteren Dimension der kulturellen Vielfalt in Bangladesch.

Religion

 

Bangladesch ist vorwiegend ein muslimisches Land, wobei rund 90 Prozent der Bevölkerung dem Islam angehören. Der Ganges, der das Land durchfließt, hat eine besondere religiöse Bedeutung für die Hindus, die entlang seiner Ufer rituelle Reinigungen durchführen. Zudem praktiziert die bengalische Bevölkerung die Tradition, ihre Verstorbenen zu verbrennen und die Asche dem Ganges zu übergeben.

 

Die religiöse Vielfalt in Bangladesch spiegelt die reiche kulturelle Geschichte des Landes wider. Religiöse Feste und Bräuche haben einen bedeutenden Platz im Leben der Menschen.

 

Islam

 

Der Islam ist die vorherrschende Religion in Bangladesch, wobei die Mehrheit der Muslime der sunnitischen Glaubensrichtung angehört. Innerhalb des sunnitischen Islams gibt es verschiedene Schulen des religiösen Denkens, darunter die Hanafi, Maliki, Shafi’i und Hanbali Madhhab. Die meisten Muslime in Bangladesch folgen dem Hanafi-Recht.

 

Hinduismus

 

Der Hinduismus ist die zweitgrößte Religion im Land und stellt etwa 8 bis 10 Prozent der Bevölkerung. Die hinduistische Gemeinschaft spielt eine bedeutende kulturelle und soziale Rolle und pflegt eine reiche Tradition mit Tempeln und wichtigen Festen wie dem Durga-Puja- und dem Kali-Puja-Festival.

 

Buddhismus

 

Obwohl der Buddhismus in Bangladesch heute eine Minderheitenreligion ist, hat das Land eine bedeutende buddhistische Geschichte. Die historische Region Pala im heutigen Bangladesch war ein Zentrum des antiken Buddhismus, und die Überreste des alten buddhistischen Klosters in Paharpur sind eine der wichtigsten archäologischen Stätten des Landes.

 

Weitere Religionen

 

Neben diesen Religionen gibt es in Bangladesch auch kleine religiöse Minderheiten wie Christen, Sikhs und Anhänger indigener Religionen. Diese Minderheiten tragen zur religiösen Vielfalt des Landes bei, und ihre Praktiken und Bräuche haben ihren Platz in der Kultur von Bangladesch gefunden.

 

Wichtig ist zu beachten, dass Bangladesch ein säkulares Land ist, in dem Religionsfreiheit in der Verfassung verankert ist. Die Regierung fördert die Toleranz und das friedliche Zusammenleben verschiedener religiöser Gemeinschaften und respektiert die Rechte religiöser Minderheiten. Dennoch hat das Land in der Vergangenheit mit religiöser Spannung und gelegentlichen Gewaltausbrüchen gegenüber religiösen Minderheiten zu kämpfen gehabt.

English Version

The people of Bangladesh

Demography

 

Bangladesh, a country in South Asia, is characterized by its high population density and is one of the most densely populated countries in the world. In 2022, the country had over 171 million inhabitants, making it the eighth most populous country in the world.

 

The average population density is impressively high at 1,084.2 people per square kilometer. Almost everywhere in the country, the population density is over 500 inhabitants per square kilometer.

 

Regions such as Narsingdi and Narayanganj are particularly densely populated, with more than 2,000 people per square kilometer. The capital Dhaka has one of the highest population densities in the world with over 7,000 inhabitants per square kilometer.

 

The United Nations predicts that Bangladesh’s population will grow to over 200 million people by 2050. This rapid population growth poses a considerable challenge for the country.

 

The five largest cities in Bangladesh in 2022 are:

 

Dhaka: 10,295,407 inhabitants

Chittagong: 3,230,262 inhabitants

Gazipur: 2,677,404 inhabitants

Narayanganj: 967,887 inhabitants

Khulna: 719,465 inhabitants

The birth rate per woman was statistically 2.0 children in 2020. This marks a significant reduction compared to the 1970s, when it was still 7.0 children per woman.

 

The median age of the population in 2020 was 25.9 years, with 27.0% of the population under the age of 15 and 5.6% over the age of 64.

 

Infant mortality has fallen dramatically since the 1960s, from 26% to less than 4% in the 2010s. In 2023, the infant mortality rate was 24 cases per 1,000 births and is expected to continue to fall until 2040.

 

Average life expectancy in Bangladesh has improved considerably in recent decades. In the 1950s, it was just 40.7 years, but had risen to an average of 71.2 years by 2015. In 2022, the average life expectancy at birth was around 73.7 years.

 

Women have an average life expectancy of around 76 years, while men can expect to live to around 71.5 years.

Ethnic groups

 

Bangladesh is a country that has an impressive ethnic diversity, and although the majority of the population is Bengali, there are a number of ethnic minorities in the country.

 

Bengalis

 

The Bengali population forms the overwhelming majority in Bangladesh, and around 98 percent of the country’s inhabitants are ethnic Bengalis. This ethnic group plays a major role in shaping the country’s culture, language and identity.

 

Bihari

 

A significant ethnic minority in Bangladesh are the Bihari, who mainly speak Urdu. This community has a complex history and is the result of migration of people from the Bihar region of India and other areas in the past.

 

Indigenous peoples

 

In the Chittagong Hill Tracts in the southeast and in some parts of the north of the country, there are indigenous peoples with their own cultures and languages. These groups include the Khasi, whose language is Mon-Khmer, and the Garo, who speak a Tibeto-Burmese language.

 

The separation of these indigenous ethnic groups from their tribal communities in the neighboring Indian state of Meghalaya took place in 1972 due to border demarcations. This led to specific challenges and issues related to the rights and integration of these communities into the nation of Bangladesh.

 

Bangladesh’s ethnic diversity contributes to the country’s rich cultural landscape and reflects the region’s history of migration, trade and cultural exchange. Nevertheless, ethnic tensions and challenges related to the recognition and rights of these minority groups have arisen in the past and remain an issue of social concern.

Language

 

The linguistic landscape in Bangladesh is extremely diverse and reflects the country’s cultural diversity.

 

The majority of the population in Bangladesh speaks Bengali, which is one of the Indo-Aryan languages. In fact, an impressive 98 percent of the population use Bengali as their mother tongue. This language has the status of the country’s official language and is present in all areas of life.

 

English, on the other hand, is widely spoken, especially among the middle and upper classes. It is not only used as the language of education in schools and universities, but also as the language of administration and business. Although English is used in many areas of public life, it does not have official status as an official language.

 

Bangladesh’s linguistic diversity is reflected in the existence of a total of 39 different languages and idioms in the country. This underlines the ethnic and cultural diversity that characterizes the nation.

The linguistic minorities in Bangladesh include the Bihari, who mainly speak Urdu. In the regions of the Chittagong Hill Tracts in the south-east and north of the country, there are two other minority languages: Khasi, a Mon-Khmer language, and Garo, a Tibeto-Burmese language.

 

The separation of these two ethnic groups from their tribal communities in Meghalaya, India, took place in 1972 due to boundary demarcation. This led to a further dimension of cultural diversity in Bangladesh.

Religion

 

Bangladesh is predominantly a Muslim country, with around 90 percent of the population belonging to Islam. The Ganges, which flows through the country, has a special religious significance for the Hindus, who perform ritual purifications along its banks. The Bengali population also practises the tradition of cremating their deceased loved ones and returning the ashes to the Ganges.

 

The religious diversity in Bangladesh reflects the country’s rich cultural history. Religious festivals and customs have an important place in people’s lives.

 

Islam

 

Islam is the predominant religion in Bangladesh, with the majority of Muslims belonging to the Sunni faith. Within Sunni Islam, there are different schools of religious thought, including the Hanafi, Maliki, Shafi’i and Hanbali Madhhab. Most Muslims in Bangladesh follow Hanafi law.

 

Hinduism

 

Hinduism is the second largest religion in the country and accounts for around 8 to 10 percent of the population. The Hindu community plays an important cultural and social role and maintains a rich tradition with temples and important festivals such as the Durga Puja and Kali Puja festivals.

 

Buddhism

 

Although Buddhism is a minority religion in Bangladesh today, the country has a significant Buddhist history. The historical region of Pala in present-day Bangladesh was a center of ancient Buddhism, and the remains of the ancient Buddhist monastery in Paharpur are one of the country’s most important archaeological sites.

 

Other religions

 

In addition to these religions, Bangladesh also has small religious minorities such as Christians, Sikhs and followers of indigenous religions. These minorities contribute to the religious diversity of the country and their practices and customs have found their place in the culture of Bangladesh.

It is important to note that Bangladesh is a secular country where freedom of religion is enshrined in the constitution. The government promotes tolerance and the peaceful coexistence of different religious communities and respects the rights of religious minorities. Nevertheless, the country has struggled with religious tension and occasional outbreaks of violence against religious minorities in the past.